„Die meisten seelischen Verwundungen werden auf dem ‚Schlachtfeld der Liebe‘ geschlagen. Auf diesem Schlachtfeld töten, verletzen, verraten, belügen und betrügen sich die Menschen gegenseitig. Sie kränken und werden gekränkt. Sie enttäuschen und werden enttäuscht. Mal sind sie Opfer, mal Täter. Sie schlagen sich tiefe körperliche und seelische Wunden.“ 

(Dr. Konrad Stauss, 2012, S. 76)


Dies geschieht am prägendsten in der Kindheit durch die Eltern oder nächsten Bezugspersonen (Geschwister, Erzieher, Verwandte). So verwundet begegnen wir unseren Mitmenschen im Laufe unseres Lebens: unseren Kindern, Freunden*innen, Partnern*innen, Vorgesetzten, Kollegen*innen.

Der früh schon gelernte individuelle Umgang mit unseren Wunden kennzeichnet unser Selbstbild, unser Selbstwertgefühl und die Art, wie wir uns vor weiteren Verletzungen schützen. Oft sind wir uns dessen nicht ganz bewusst.

Vergebung bietet eine Chance, diese Täter-Opfer-Dynamik zu überwinden.


„Ohne Vergebung blieben wir auf ewig Gefangene der Konsequenzen unserer Handlungen: Opfer und Täter. Und wenn wir vergeben, wird nichts mehr sein, wie es war. Wer vergibt, ist danach ein anderer – und wer um Vergebung bittet, ebenfalls.“ 

(H. Arendt nach Dr. Stauss, 2012, S. 78)


Vergebung als Prozess gibt alternative Perspektiven, eröffnet Handlungsspielräume – ein neuer Weg wird gangbar, der Täter verliert seine Macht.

Mit den sieben Phasen spirituell-therapeutischer Vergebungs- und Versöhnungsarbeit nach Dr. Konrad Stauss möchten wir Menschen darin unterstützen, ihre Verletzungen anzuschauen, auszudrücken und loszulassen.